„Wir brauchen ein festes Dach über dem Kopf“

Der Billard Club PBC Obersteiger Höntrop wartet auf sein neues Vereinsheim.

Wattenscheid.. Eigentlich wollen sie nur spielen, besser gesagt trainieren. Aber so einfach ist das nicht. Weder für den Pool-Billard Club (PBC) Obersteiger Höntrop, noch für den Nachbarverein, den Billardclub „Elfenbein“. Nachdem 2007 das Vereinsheim der Obersteiger abgebrannt ist, greifen sie auf eine Übungsmöglichkeit in Essen-Kray zurück. Zuvor trainierten die Billard-Sportler in einem Pavillon der ehemaligen Paul-Gerhardt-Hauptschule In der Hönnebecke.

Die Stadt habe längst, so weiß es Obersteiger-Vorsitzender Carsten Hölzer, die Entschädigung der Versicherung für den Brandschaden kassiert. Auch sei Geld aus dem Konjunkturpaket geflossen. Das Vereinsheim, sprich der ehemalige Schulpavillon – oder das, was nach dem Brand davon geblieben ist – wurde abgerissen, das Grundstück eingewinkelt und Bau-Gerätschaften schon mal abgestellt. Im April sollte die Neubaumaßnahme in Angriff genommen werden, doch gab’s bald einen Baustopp.

„Es sind noch offene Fragen mit dem Nachbarverein zu klären“, sagt Thomas Sprenger, Pressesprecher der Stadt Bochum auf WAZ-Anfrage. „Doch ist die Verwaltung zuversichtlich, dass sich noch noch vor Beginn der Sommerferien eine einvernehmliche Lösung finden wird.“ Mehr könne die Stadt derzeit dazu nicht sagen.

Besagter „Nachbarverein“ ist der Billard-Verein „Elfenbein“, der nicht pool, also auf Lochtreffer abzielt, sondern karambol, sprich auf Bande und mit drei Kugeln spielt. „Wir hatten den Raum nebenan“, so Elfenbein-Geschäftsführerin Sabine Schröder. Doch sei der auch nicht mehr zu gebrauchen, weil das Dach marode und der Innenraum teils vom Pilz befallen sei. Trainieren können die „Elfenbein“-Sportler derzeit bei den Billardfreunden Wattenscheid. „Das Problem ist aber, dass wir jetzt ohne Vereinsheim keine Heimspiele ausrichten können und die Heimrechte an die Gegner-Vereine abgeben müssen. Da bleiben auch die Einnahmen durch den Verzehr bei den Spielen aus.“ Der Verein hoffe nun auf positiven Bescheid von der Stadt, ob „wir einen Pavillon der Schule Preins Feld haben können. Wir brauchen ein festes Dach über dem Kopf“, so Geschäftsführerin Schröder.


WAZ, Ellen Wiederstein,
am 24.06.2011 um 18:13 Uhr